Bericht zur (Weinbergs-)Lage

Für die Traubenhüter und ihre Winzerkollegen sind die spannendsten und entscheidenden Wochen des Wein-Jahrgangs 2020 angebrochen. Gerade noch Zeit genug, ein kurzes up date zu liefern.

Auch dieses Jahr wird mit seinem Witterungsverlauf als “außergewöhnlich heiß und trocken” in die Annalen eingehen. Ja, es ist zum jetzigen Zeitpunkt sogar noch trockener als im letzten Jahr und etwa gleichauf mit dem Wüstenjahr 2018!! Knapp 300 l/m² konnten wir seit dem 1.1. messen. Ehrlich – ich weiß nicht, wo der Riesling noch sein Wasser her bekommt.

Inmitten unserer verwelkten Naturbegrünung  (das dritte Jahr, in dem wir nicht nur spät mähen, sondern gar nicht!) erscheint das Reblaub fast gesund grün, die Trauben zwar mitunter “sonnengebrannt” oder von Wespen angeknabbert, aber großteils doch vielversprechend. Es wird wieder einen Septemberstartschuss für den Riesling geben, zumindest mit einer Vorlese. In jedem anderen Jahrzehnt wären die vorausgegangenen 10 Zeilen als absolute Sensation zu bewerten gewesen, aber wir sind im Klimawandel angekommen. Spannende Frage  –  wann wird uns das derzeitige “klimatische Gewinner-Image” um die Ohren fliegen? Ich hoffe, niemals!

Weil es sich im letzten Jahr bewährt hat, haben die Traubenhüter auch in diesem Jahr ordentlich Stroh, diesmal für den Dolling bestimmt, eingebracht.

“Maschinen-Master” Justus durfte diesmal seine Muskeln spielen lassen  –  ganz passabel.

 

Im wilden Garten herrscht Vielfalt. Und nach ein bißchen Suche ist auch die Wespenspinne wiedergefunden.

Am Schmetterlingsflieder haben sich dieses Jahr sowohl in der ersten, wie in der zweiten Generation erfreulich viele Segelfalter gelabt. Und gleich heute morgen hat eine Spanische Flagge noch an den Restblüten genuckelt. Allgemein hatten wir das Gefühl, es war ein gutes Jahr für Insekten aller Art. Rot- und blauflügelige Ödlandschrecken und seit langem wieder eine Steppensattelschrecke haben uns erfreut.

Fast pünktlich zu Mariä Geburt (8. September), fliegen in diesem Jahr auch die Schwalben furt.

Am Sonntag morgen waren es tatsächlich weit über hundert, ich dachte zuerst flüchtig an einen Starenschwarm. Bis ich den Fotoapparat zur Hand hatte, ruhte sich nur noch eine kleine “Corona” (ha, Wortspiel!) auf den Leitungen aus.

In dieser “heißen” Phase der Jahreskrönung Traubenlese gibt es echt viel zu berichten. Fortsetzung folgt…….

… und noch ein schönes Bild zum Schluß

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