Keine Angst – hier geht´s nicht um gefälschte 20 € oder 500 € Scheine! Da wir bei der Weinbergsarbeit die meiste Zeit den Fotoapparat dabei haben, fällt immer mal wieder der ein oder andere bunte Schnappschuss ab.
Zur Zeit ist in und rund um die Weinberge allerhand “Blaublühiges” und Violettes zu finden.
Und auch unser wilder Garten steht in den “Blüh-Startlöchern”.
Ganz aktuell ging letzte Woche ein aufrüttelnder Appell durch die Medien: der Moselapollo Parnassius apollo vinningensis hat in den letzten drei Jahren einen massiven Individuenverlust zu verzeichnen. Die in den 80er Jahren dank der Initiative von Franz Dötsch so erfolgreich wiederbelebten Fluggebiete zwischen Winningen und Kobern, die Apolloinsel Ausoniusstein, der Bremmer Calmont oder der Apollowanderweg zwischen Valwig und der Brauselay – überall geht man den Apollo mittlerweile suchen. Wie fast alle Schmetterlinge liebt auch der Apollofalter blau-violette Blüten und die werden immer mehr Mangelware. Die Raupenfutterpflanze Weißer Mauerpfeffer allein, die ja massenhaft vorhanden ist, reicht halt nicht, auch der Falter muss was “zum Beißen” haben.
Ganz sicher ist der Rückgang geeigneter Nektarpflanzen für die Bestände nicht gut, aber nur darauf lässt sich die schwierige Situation nicht zurückführen. Für Insekten kommt es einfach “knüppeldick”: fehlende Futterpflanzen, Beeinflussung durch Mobilfunkstrahlung, klimatisch ungünstige Bedingungen (Trockenheit und Hitze)- es summiert sich eben alles und niemand macht sich Gedanken, wie die negativen Synergieeffekte auf die zarten Lebewesen wirken.
Lange Rede, kurzer Sinn – lamentieren hilft nicht! Deshalb haben wir im Rahmen unsereres Projekts als “Partnerbetrieb Naturschutz” rund um die Wetterstation heimischen Skabiosen-Flockenblumen-Samen ausgebracht, der jetzt, nach drei Jahren, in größerer Anzahl aufgelaufen ist.
Außerdem lassen wir uns demnächst als “Natternkopferhaltungszüchter” eintragen 🙂
In unseren Weinbergen sind die meisten Insekten ( schon gewusst? Schmetterlinge gehören auch dazu !) jedenfalls willkommen. Es braucht viel Geduld, aber es lohnt sich, ihnen ihren Platz und ihren Lebensraum zu gewährleisten.