On a Sunday Morning Sidewalk….

Der Titel stammt aus einem eher etwas traurigen “Sonntag morgen Song” von Kris Kristofferson, aber der Traubenhüter Spaziergang am Muttertags- Sonntag, dem bisher heißesten Tag des Jahres, war alles andere als traurig!

Diptam in voller Blüte – da hüpft das Herz des “Felsentrockenregionenliebhabers”

Tags zuvor hatte Thomas an der Wetterstation einen kleinen Plausch mit Schmetterlings”gott” Daniel Müller. Er ist tatsächlich  d e r  Experte, was Tagfalter an der unteren Mosel angeht und ist im Dienste der Naturschutzbehörden für`s Monitoring zuständig. Im übrigen kann man ihn als (Fast)Master der Biologie alles fragen, was Flora und Fauna betrifft.

Na, jedenfalls machte er ein langes Gesicht, hatte er doch nach stundenlanger Suche noch nicht den kleinsten Hinweis auf einen Orionbläuling gefunden. Dieser wunderschöne, aber vor allen Dingen seltene, an der Mosel bisher nur in Hatzenport (rund um unseren Wetterstationsweinberg) nachgewiesene Flattermann, war zum ersten Mal 2012 von der “Arbeitsgemeinschaft Rheinisch Westfälischer Lepidepterologen” bei uns entdeckt worden. Sollte der Orion schon auf einer Stufe mit dem in schwerem Existenzkampf stehenden Apollo rangieren? Der “Sunny Sunday Morning” brachte die Erlösung. Schon von weitem konnte Thomas den aufgeregten Daniel sichten, wie er in den Felsen eifrig rumfotografierte, begleitet von einer Mainzer Biologin, die seitwärts mit dickem Tele irgendetwas in einer Trockenmauer ablichtete. Auf Thomas` Frageruf “Orion oder Smaragdeidechse?” gingen beide Daumen hoch! Der Schmetterling war zu fix für den Traubenhüter, sodass wir uns einen Schnappschuss von Daniel geliehen haben. Das Smaragdeidechsenmännchen aber hielt, lässig aus der Mauerritze grinsend, fein Ruhe.

Wenn Experten fotografieren – fast überirdisch schön: der Fetthennen- oder Orionbläuling!
Ist sie nicht schön? Die “Königin” der Terrassenmosel – die Smaragdeidechse. Das Foto hat Thomas gut hingekriegt.

Drei Wochen später hatte Magdalena dann ihr “Sunday Morning Fotoshooting”. Bei endlich sommerlichen Temperaturen war alles auf Platte zu bannen, was selten, schön und selten schön in der Natur unserer Region zu finden ist. Hier unser Album:

Der blaue Lattich! An der Mosel auch als “Laije-Schlôôt” – Felsensalat” bekannt, aber eigentlich dafür viel zu schön. Bitte stehen lassen!
Weinbergs-Stilleben! Klatschmohn küsst Riesling!
Das schönste Gras Deutschlands – das Federgras! Rund um unsere Weinberge zu finden und, wie wir meinen, in Ausbreitung begriffen. Endlich auch mal eine gute Nachricht!

 

Wer bisher noch nicht wusste, was filigran bedeutet…. Zarteste Federgrannen….
Alles andere als “gewöhnlich” – die Gewöhnliche Zwergmispel, ein Überlebenskünstler in trockenen Felslandschaften!
Ja, – gibt es denn eine Steigerung von filigran? Die Ästige Graslilie.
Alleinstellungsmerkmal für Hatzenport! Das Rheinische Hügelfingerkraut. Nach der Pflanzaktion vor drei Jahren haben die meisten Exemplare überlebt und erfreuen mit üppigem Wachstum!
Laut Botanikführern überall in Deutschland extrem selten! In unseren Burg Bischofstein und Kirchberg-Weinbergen-Randflächen immer wieder zu finden – Sommerwurz!

 

Man meint, den Zitrusduft riechen zu können – Diptamblüte in Vollendung!
Ohne Worte!

 

 

 

 

 

Und dann hat Magdalena Daniel Müller noch getoppt – “Orionbläuling – Kopula” am 30. Mai 2021!
Traute Zweisamkeit!
Techtelmechtel für Schmetterlingsfreunde! Da kann man wirklich nur “Viel Erfolg” wünschen!
Und zum Schluß nochmal volle Breitseite!

 

 

 

 

 

 

 

Ein Gedanke zu „On a Sunday Morning Sidewalk….“

  1. Hallo, Ihr Beiden. Eure Fotos, die Kommentare und vor allem Eure Fundstücke begeistern mich immer wieder auf’s Neue. Ich überlege, ob ich mit meiner Kräuterfrau nicht mal eine Exkursion in Hatzenport mache. Macht weiter so. Gruß “Iwels”Mechthilde

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