…geht anders! Mitte vorletzter Woche waren die Traubenhüter schneiden. Bei +13° Celsius wandelten wir auf saftigem Grün, der erste Rotmilan zog seine Kreise (von ersten Kranichen auf dem Rückweg aus dem Süden wurde berichtet) und hie und da blinkte das zarte Blau der Ehrenpreisblüte auf.
Das alles ist definitiv verrückt! Ältere Landwirte erinnern sich an den Januar 1977, da sei es “mindestens genauso mild gewesen”. Tröstlich!
Dabei wäre es jetzt wirklich wichtig, dass die Natur im Ganzen einfach mal zur Ruhe kommt. Auch kräftige Niederschläge, am liebsten als Schnee, könnten wir hier am trockenen Unterlauf der Mosel gut gebrauchen. 2019 hat einen richtig durchschnittlichen Niederschlag von 570 l/m² gebracht. Bei weitem zu wenig, um das Defizit vom Vorjahr aufzufüllen, geschweige denn, Vorräte anzulegen.
Und dann die Temperaturen! Rheinland-Pfalz-weit war es mit 15°Celsius Höchsttemperatur am Mittwoch, 15.1. (Hochwinter!) in Hatzenport am wärmsten. Das war dann der 1.Platz in der Fernsehtabelle im Südwestfernsehen. Bei aller Freude über die Werbewirkung – auf solche Rekorde würde ich doch lieber verzichten. Ab kommenden Freitag geht´s dann auch schon wieder über die 12° plus x…….
Die große Frage, die uns die letzten 10 Jahre immer stärker beschäftigt, lautet: was macht das mit den Reben? Der Tierwelt? Mit uns?
Unsere Antwort: wir werden weiter den eingeschlagenen Weg zur ökologischen Wirtschaftsweise fortsetzen, im Vertrauen auf eine starke Natur, eine starke, anpassungsfähige Rebsorte Riesling und einer langfristigen und nachhaltigen Wirkung unseres Schaffens.