Das Insektensterben ist zur Zeit Thema in allen Medien.
Die Generation der “Baby-Boomer”, zu denen wir Traubenhüter uns ja zählen dürfen, kennt noch die berühmten beschmierten Windschutzscheiben – mit Mücken- und Mottenleichen “gepflastert”. Unser alter R4 mit der Revolverschaltung und einer senkrechten Frontscheibe betätigte sich in lauen Sommernächten als wahrer Fliegenfänger. Uns wurde erst in den letzten Jahren bewusst, dass wir das lange nicht mehr erlebt haben. Und nun ist es quasi “amtlich”: bis zu 80% Biomasseverlust wird bei den Insekten mittlerweile diagnostiziert! Dramatisch!
Was ist also zu tun? In diesem Jahr haben wir der Natur nicht nur die Weinberge in puncto natürlicher Begrünung überlassen, sondern auch unsere, früher gern “ordentlich” kurz gehaltenen Wiesenflächen rund um`s Haus. Es ist erstaunlich! Wenn man einfach nur mal die Füsse ruhig hält und der Vielfalt beim Wachsen zusieht. Im wöchentlichen Rhytmus blüht in irgendeiner Ecke etwas, zaubert Farbtupfer ins Dickicht, verblüht und bildet Samen. Die ausgeprägte Trockenheit tut ihr Übriges dazu, dass schon zu einem so frühen Zeitpunkt erste Welkeerscheinungen auftreten. Aber auch das hat seinen Reiz! Und erst der Insektenbesatz! Es summt, brummt, fliegt, schwirrt, rasselt, kratzt, krabbelt und kriecht – Artenvielfalt!
Sonntag morgen haben wir einige Impressionen für euch eingefangen. Zur Nachahmung empfohlen. Traut euch!