Männlein stehn im Weinberg

Ja, so ein kleines bisschen soll der Titel schon an das bekannte Kinderlied “Ein Männlein steht im Walde” erinnern. Ich war ja immer der Meinung, irgendwie sei der Fliegenpilz damit gemeint (und stelle bei langwierigen Recherchen im Internet fest, dass ganz viele diesem Irrtum unterliegen)  –  es ist aber die Hagebutte! Über die wollte ich aber nicht schreiben, sondern über Pilze – und zwar die, die derzeit bei diesem komisch-schmuddeligen “Nicht Fisch-noch Fleisch-Winter-Wetter” in unseren Strohwingerten und drumherum stehen.

Magdalena hat sie Anfang Januar mal unter die Lupe genommen, nachdem eine Weinkundin nach einer Wanderung gefragt hat, ob wir auf dem Stroh eine Pilzzucht hätten, quasi  Diverfarming und ob das alles Hallimasche sind. Soooo tief sind wir aber gar nicht im Thema, wir finden diese Hütchenträger einfach schön!

Archivbild Eierbovist aus dem Sommer

Essbar sind sie wahrscheinlich alle (mindestens einmal! 🙂 ), vom Eierbovist wissen wir, dass er als junger, noch weißer Pilz tatsächlich genießbar ist. In der jetzigen Jahreszeit dient er nur noch als “Sporenkanone”.

Sporenwolke!

 

Von der Champignonzucht ist bekannt, dass die gerne auf Stroh gezüchtet werden.  Was aber da auf unseren zu Humus verrottenden Ballen wächst, sind definitiv keine Champignons (Schade!).

 

 

 

Blasiger Becherling

….halt, das ist kein Pilz!

 

 

 

 

Schön der Reihe nach geht’s bergab!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Viel mehr als vielleicht oberflächlich betrachtet, haben die Winzer mit Pilzen zu tun:  mit “bösen” wie dem Falschen und dem Echten Mehltau, der Schwarzfäule und dem Grauschimmel (Botrytis), die die Winzer während der Vegetationsperiode ganz schön auf Trab halten, aber natürlich auch mit den “guten” Saccharomyces cervisiae, unseren Weinmachern, den Hefen!

Aber auch da, wo wir nicht hingucken können, im Erdreich (“Reich der Erde” – welch ehrfurchtsvolle und zutreffende Bezeichnung!) wimmelt es von Hyphen, Sporen und Mykorrhizzen (Pilz-Pflanze-Symbiosen). In einer Handvoll Weinbergserde sollen Millionen, – was sage ich? – Hunderttausende Pilze leben! Diesen Erde-Kosmos haben wir, möchte ich sagen, noch nicht ansatzweise verstanden.

Ob das “Pilze sprießen” eher vorteilhaft ist, oder irgendwelche negativen Auswirkungen auf´s Rebenwachstum hat, müssen wir einfach ausprobieren. Auf jeden Fall ist es schön anzusehen.

 

..und jetzt die, die sonst so im Jahr drumherum stehen.
Erdstern (Bovist)
Stielbovist
Abblätternder Stäubling (Bovist)
Braungelber Saftling

 

 

 

 

 

 

 

 

Hasen-Öhrling
Saftling      Alle Saftlinge sind wegen Seltenheit geschützt!
Kleinsporiger Knorpelporling

Na dann, guten Appetit!

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