Was Thomas beim Rebschnitt im “Burg Bischofstein-Wingert” hinter dem alten Bahnhof am 31.1.25 fand, ist so ungewöhnlich, wie tragisch. Beim Rebschnitt am Stamm eines Rieslingstocks zuckte Thomas unwillkürlich zurück – dort lag in ganzer Schönheit hingestreckt eine Smaragdeidechse!

Die Sonne hat gut anderthalb Monate nach der Wintersonnenwende doch schon ordentliche “Bruzzelenergie” und die faustgroßen Schieferwacken erwärmen sich auf´s angenehmste. Die Smaragdeidechse muss sich wohl sehnsuchtsvoll-vorwitzig aus ihrem Winterversteck in einer der Trockenmauern zum Sonnenbad rausgewagt haben und wurde dann von den recht schnell absinkenden Temperaturen überrascht.

Thomas versuchte noch, das wunderschöne Exemplar durch warmen Atem “wiederzubeleben” und deponierte die Echse unter viel isolierendem Gras in der Hoffnung, sie möge weiterleben. Der nächste Tag aber brachte Gewissheit – eine Smaragdeidechse ist für die Kälte nicht geschaffen.
Vor´m Bio-Weingut Traubenhüter in der Moselstraße 49 erlangte die “Königin der Trockenmauern” noch letzte “Foto-Ehren”, bevor sie im “wilden Garten” ihre letzte Ruhestätte fand. In der nicht ganz unbegründeten Hoffnung, dass das gefundene Tier nicht das letzte seiner Art war, werden die Traubenhüter in den kommenden wärmeren Monaten ihr Augenmerk auf´s Smaragdeidechsen-Habitat im hinteren “Spähnel” legen.
