…oder bricht Eis. Und letzteres hatten wir dann heute ziemlich vehement. Ein bißchen Eis zum Brechen gab´s in den frühen Morgenstunden bei -3,5°. Aber dann – ab ging die Post bis +15°! (Soll noch nicht Ende der Fahnenstange sein, sagen die Wetterfrösche). Hatten die Traubenhüter gestern noch das Vergnügen beim Rebschnitt, war heute Flanieren rund um die Kreuzlay angesagt. St. Matheis hielt dann einige (Frühlings-)überraschungen bereit: zum einen beobachteten wir ein Wanderfalkenpärchen, das sich offensichtlich zum Bleiben in den Felsen entschieden hat. Wenngleich sich die Bestände dieser Jagdspezialisten seit der fast völligen Ausrottung durch die Ausbringung des Giftes DDT in der Landwirtschaft in den 60er Jahren, wieder gut erholt haben, ist die Freude doch immer wieder groß, wenn man Brutpaare dokumentieren kann.
Gleich in der Nachbarschaft zog der erste Rotmilan des Jahres seine majestätischen Kreise. Ein Riesenexemplar – geradezu atemberaubend. In Hatzenport ist der Rotmilan nicht mal so ungewöhnlich, ihn aber zum ersten Mal im Jahr bei seinen Sondierungsflügen zu beobachten, erzeugt einfach nur Freude. Ein weiterer Frühlingsvogel zog von Südwest nach Nordost gleich 40-fach über die Kreuzlayruhebank hinweg – ein kleiner Kranichschwarm strebte nach vier bis fünf Orientierungs- und Aufwindrunden Richtung Sommerquartier in Skandinavien.
Einen echten (Achtung – gewaltiges Wortspiel!) “Zipp(H)ammer” konnten wir vom “Küppchen” aus auf Fotoplatte bannen: die erste Zippammer des Jahres 2019!!! Sie ist auf der Liste der bedrohten Tierarten als “vom Aussterben bedroht” eingestuft und daher freuen wir uns ganz besonders, dass Jahr für Jahr mehrere Paare bei uns in Hatzenport “ihre Zelte aufschlagen”.
Der nächste Profiteur des Vorfrühlings im Spätwinter zeigte sich in den Felsen oberhalb des Traumpfads: Lerchensporn. Ohnehin ein Frühblüher, ist sein Auftreten am 24. Februar jedoch bemerkenswert früh.
Und zum guten Schluß ließ sich eine noch junge Mauereidechse beim spätnachmittäglichen Sonnenbad zu einer Fotosession herab.
Es ist also schon einiges zugange draußen in der Natur. Darf ich noch ein bißchen unken? Hoffentlich überrascht uns nicht der “Märzwinter”, wie im letzten Jahr oder 2013 – dann ist nämlich auch ganz schnell “Schluß mit lustig”. Viel mehr Sorge habe ich jedoch beim Blick auf die anhaltende Trockenheit! Seit dem 1.1.18 bis heute verzeichnen wir in Hatzenport steppenmäßige 465 l/m² Niederschlag! Bestimmt gut für Federgras, Goldaster, Hauswurz und Co., aber Reben brauchen Wasser. Vielleicht bin ich aber auch nur ein notorischer Schwarzseher….